Auvesta Goldnachfrage im Jahr 2022 stark gestiegen
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Das World Gold Council (WGC) meldet in seinem Jahresbericht für das Jahr 2022 einen regelrechten Boom bei der Goldnachfrage.

Weltweite Zentralbankkäufe wie seit 55 Jahren nicht mehr und steigende Käufe von Privatanlegern ließen die jährliche Nachfrage nur 6 Tonnen geringer ausfallen als im Rekordjahr 2011.

Die Nachfrage nach physischem Gold erhöhte sich laut WGC-Statistik um ganze 18 Prozent auf 4.741 Tonnen Gold. Das Angebot von Gold ist dagegen im vergangenen Jahr lediglich um 2 Prozent auf 4.755 Tonnen angestiegen. Per Saldo übertraf das Angebot damit die Nachfrage nur um 14 Tonnen.

Quelle WGC: https://www.gold.org/goldhub/research/gold-demand-trends/gold-demand-trends-full-year-2022

Notenbanken und Privatanleger setzten auf physisches Gold

Während die Nachfrage nach physischen Goldbarren und Goldmünzen so deutlich stieg, verzeichneten Wertpapiere auf Gold (sog. ETFs) im Jahr 2022 aufgrund der steigenden Zinssätze Abflüsse.

Die Nettokäufe von physischem Gold durch die Notenbanken stiegen von 450 auf 1.136 Tonnen. Dafür wurden ca. 70 Milliarden USD aufgewendet. Mit einem Plus von über 150 Prozent war das der höchste Wert seit 1967.

Am stärksten wurden die Goldreserven in der Türkei mit 148 Tonnen, in China mit einem Plus von 62 Tonnen und in Ägypten mit 47 Tonnen aufgestockt. Somit hatten diese Notenbanken insgesamt mit Abstand das größte Interesse an Gold.

Aber auch bei Privatanlegern war physisches Gold sehr begehrt. „Goldbarren und -münzen standen bei den Anlegern in mehreren Ländern der Welt weiterhin hoch im Kurs“, schreibt das WGC. Die Nachfrage stieg hier um 2 Prozent auf 1.217 Tonnen Gold.

Gold als Stabilisierung in Zeiten hoher Inflation

Die Notenbanken hatten im Jahr 2022 fast weltweit Schwierigkeiten mit der hohen Inflation. Daher war die Stabilisierung der jeweiligen Währung sowie der Notenbankenbilanzen sicherlich einer der Hauptgründe für die auffällig hohe Kauflaune des Notenbanksektors.

Gold ermöglicht eine Ausweitung des Portfolios der Notenbanken abseits des US-Dollars und von US-Staatsanleihen. Außerdem hängt es nicht von einer Regierung oder von einem Emittenten ab, wie beispielsweise Währungen oder Schuldverschreibungen.

In Krisenphasen setzen demnach Notenbanken genauso wie Privatanleger auf Gold als das altbewährte Mittel der Werterhaltung.

„Gold funktionierte seit der Zeit Alexander des Großen. Wenn etwas über zweitausend Jahre Bestand hat, ich denke, dann nicht aufgrund von Vorurteilen oder einer falschen Theorie.“

Bernard Baruch, US-amerikanischer Finanzier und Börsenspekulant (1870-1965)