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Der Ukraine-Krieg zeigt aktuell wieder einmal deutlich, wie sehr Gold in der Regel von Krisen und gesellschaftlicher Unsicherheit profitiert. Ein Blick auf die Erfahrungen der vergangenen Jahre ebenso wie der Ruf des Edelmetalls als Krisenwährung und sicherer Anlagehafen legen nahe, dass Kriege und andere geopolitische Krisen die treibenden Kräfte hinter dem Goldpreis darstellen. Wenngleich sich die Erwartung steigender Preise im direkten Umfeld derartiger Zwischenfälle für gewöhnlich bewahrheitet haben, weist die Auvesta Edelmetalle AG darauf hin, dass langfristigere Trends in der Regel andere Hintergründe haben. Diese möchte der Edelmetallhändler aus Holzkirchen in dieser Woche etwas näher beleuchten.

Steigende Inflation und deren Einfluss auf das Zinsniveau

Wie kürzlich an dieser Stelle angesprochen, halten Rohstoffexperten im Umfeld der aktuellen Kriegsängste einen Anstieg des Goldpreises auf 2.500 US-Dollar noch in diesem Jahr für möglich. Und in der Tat haben Kriege, Terroranschläge und ähnliche Szenarien sowohl in der Vergangenheit als auch in der aktuellen Situation zu beträchtlichen Anstiegen beim Goldpreis geführt. Historische Daten zeigen jedoch, dass die Goldpreiskurve selbst im Nachgang der New Yorker Attentate am 11. September 2001 vergleichsweise schnell wieder Normalniveau erreichte. Preissprünge infolge von Kriegsangst und die dadurch bedingte Anlegerflucht in den sicheren Hafen Gold haben sich also traditionell als eher kurzfristige Goldmarkttrends erwiesen. Auf längere Sicht wirken andere Faktoren auf den Goldpreis ein. Und zwei davon befinden sich aktuell im Umbruch: Inflation und Zinsen.

Bereits seit dem vergangenen Jahr ist die steigende Inflation für Anleger ein großes Thema. Im März dieses Jahres hat die Teuerungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat mit 7,3 Prozent einen neuen Höchststand seit der Deutschen Wiedervereinigung erreicht. Während die Funktion von Gold als Inflationsschutzinstrument auf dem Blog der Auvesta Edelmetalle AG bereits mehrfach zur Sprache gebracht wurde, ist die Teuerungsrate auch eng mit dem Thema Zinsen verbunden. Dies zeigt sich aktuell an dem Beispiel USA.

Vor dem Hintergrund der auch in den Vereinigten Staaten rasant gestiegenen Inflationsrate hat die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) Mitte März erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie den Leitzins angehoben. Dabei wurde der Zinssatz wie erwartet um 0,25 Prozentpunkte auf 0,5 Prozent erhöht. Und Fed-Präsident Jerome Powell hat die Möglichkeit weiterer und schnellerer Anhebungen des Leitzinses zur Bekämpfung der hohen Inflation nicht ausgeschlossen. In den kommenden Sitzungen des Zentralbankrats könnten also auch Zinsschritte jenseits der 0,25 Prozentpunkte beschlossen werden, den hauseigenen Projektionen zufolge rechnen die Zentralbanker zum Jahresende im Schnitt mit einem Zinssatz von 1,9 Prozent.

Zinswenden und der Goldpreis

Gemeinhin wird dem Goldpreis und dem geltenden Zinssatz eine negative Korrelation nachgesagt. Will sagen: Bei Niedrigzinsen ist Gold gefragter und der Preis des Edelmetalls steigt, bei steigenden Zinsen sinkt die Attraktivität von Gold und der Preis des Edelmetalls sinkt. Doch wie die Auvesta betont, hat sich in der Vergangenheit auch ein gegenteiliger Effekt gezeigt: Während Gold unmittelbar vor und nach einer langerwarteten Zinserhöhung oft niedriger notierte, stieg der Preis im Anschluss nicht selten deutlich. Ein Beispiel findet sich in der Straffung der Geldpolitik in den USA am Ende der 90er-Jahre: Im Anschluss an den Zinserhöhungszyklus der Fed im Jahr 1999 erlebte Gold einen über eine Dekade anhaltenden Bullenmarkt. Auch die US-Zinswende im Dezember 2015 wurde vom Markt mit einer nachhaltigen Belebung quittiert, innerhalb von acht Monaten stieg der Goldpreis um mehr als 30 Prozent.

Die angekündigten weiteren Zinsanhebungen in den USA sind also neben der Inflation und den aktuellen politischen Krisen ein weiterer Positivfaktor, der sich derzeit zugunsten von Gold auswirkt. Und die Auvesta hält eine Vielzahl von Möglichkeiten für Anleger bereit, in das krisenbeständige Edelmetall und dessen Preispotenzial zu investieren.